Die Natur erwacht. Der Impuls des Lebens wird sichtbar, bahnt sich den Weg aus dem Unsichtbaren in unsere sichtbare Welt. Der Impuls des Lebens ist kräftig und mächtig und gleichzeitig unglaublich zart und weich. Die Sonnenstahlen kitzeln ihn und ihre Wärme lockt ihn hervor. Neugierig strecken die Pflanzen ihre Köpfchen gegen den Himmel um sich in der Wärme der Sonnenstahlen zu bergen. Sanft geben sie sich den Winden hin, durch die sie erinnert werden kräftig zu werden, um ihnen Stand zu halten in Zeiten in denen sie stärker blasen. Noch suchen sie die Geborgenheit des Bodens um dort Sicherheit vor den noch kalten Nächten zu finden.
Wir Menschen sind Teil der Natur. Auch in uns regt sich der Impuls des Lebens. Er treibt uns aus unseren Häusern und verbindet uns mit Anderen und der Natur. Die Lebensenergie pulsiert in unseren Adern und lässt uns Kräfte mobilisieren, die während der kalten Jahreszeit in Gemeinschaft mit der Natur, geruht haben. Schwingen wir mit den Winden des Lebens mit, sind wir neugierig auf das Neue, können wir uns bergen im Schutz von Mutter Erde und die Wärme des Himmels genießen, so fühlen wir uns lebendig und als Teil des Lebens.
Viel zu früh haben wir diese inneren Impulse verbergen und unterdrücken müssen, um uns an unsere, von Menschenhand erschaffene Umwelt anzupassen, die nur selten die Schönheit der Natur, die Einzigartigkeit des Lebens und die Würde jedes Lebewesen akzeptiert und respektiert. Wir haben gelernt, dass unsere Einzigartigkeit ein Fehler und ein Makel ist, den es heißt in Schranken zu weisen oder zu unterdrücken, sodass wir in ein Gesellschaftssystem passen, das uns sagt was wertvoll, sinnvoll, gut und schlecht ist für ein Funktionieren von Wachstum und Leistung. Wir haben gelernt uns einem Glaubenssystemen unterzuordnen, das bewertet welche Lebensweise und Weltsicht gut und wahrhaftig ist und welche es nicht sind. Unterdrückung, Angst und Verbote sind oft der Kontext in dem wir groß werden.
Wir haben gelernt zu funktionieren und vergessen zu leben. Wir haben gelernt in der Abgeschnittenheit zu überleben und vergessen wie sich Verbundenheit anfühlt. Wir haben gelernt Lebendigkeit liege in der Mobilität und in der Flexibilität und vergessen sie in uns wahrzunehmen. Wir haben gelernt die Natur zu missbrauchen und auszubeuten und dabei vergessen sie zu lieben.
Erinnern wir uns was es heißt wahrhaftig zu leben, zu fühlen, wahrzunehmen und zu lieben werden wir uns immer mehr gewahr wie sehr wir eingewoben sind in dem großen Ganzen, das wir Leben nennen. Wir werden immer mehr berührt von der Verbundenheit, da wir plötzlich durchlässiger für ihre Präsenz werden. Unsere Augen und Ohren erkennen plötzlich die Einzigartigkeit und die Schönheit, die in allem verborgen liegt und unser Herz erkennt plötzlich die Liebe, die allem zugrunde liegt. Ich bin Teil von alledem, so wie jeder einzelne Mensch und Lebewesen Teil vom großen Ganzen ist.
Ich bin Schönheit! Ich bin einzigartig! Ich bin Leben und ich bin Liebe! Diese Tatsachen müssen wir überall vor Missbrauch, vor Ausbeutung und vor Erniedrigung schützen und deren Unversehrtheit bewahren. Achtung, Respekt und Liebe fängt da an, wo ich mich in meiner Schönheit, meiner Einzigartigkeit, meiner Lebendigkeit und meiner Liebe achte, respektiere und liebe und hört erst auf, wenn sie aus mir in das große Ganze fließt und ich erkenne, dass alles in mir ist und ich in allem bin.
Lebendigkeit ist der fließende Austausch zwischen allem Existierendem.
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