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Gründonnerstag und die Erdung

Das letzte Abendmahl, die Fußwaschung, der Rückzug, der Verrat, all das feiern und gedenken Christen auf der gesamten Welt, heute am Gründonnerstag.


Im Zuge des Beisammenseins mit seinen Jüngern, wäscht Jesus ihnen ihre Füße. So unverständlich heute diese Handlung scheint, so überrascht waren die Jünger damals.


Viele Jahre war diese Handlung für mich ebenso unverständlich, bis ich mit der Cranio begonnen habe. Und siehe da, plötzlich wurde es mir klar. Jede Cranio Sitzung beginne ich an den Füßen. Nicht, weil die Füße die Berührung unbedingt immer brauchen würden, sondern weil wir über die Füße mit der Erde, dem Leben, unserer Vergangenheit und dem Kollektiv der Menschheit in Verbindung stehen. Dabei kann ich immer wieder sehr interessante Phänomene beobachte. Nicht nur, dass viel zu oft ein Bein länger als das andere ist, sondern auch, dass die Energiedichte in den beiden Beinen unterschiedlich sein kann, oder eines scheint überhaupt abzustehen. Auch kommt es vor, dass ein Bein das gesamte Gewicht des Köpers zu tragen scheint, währenddessen das andere kaum präsent zu sein scheint. Viele Themen kann man in diese Phänomene hineininterpretieren. Tatsache ist jedoch, dass sich die Phänomene aufheben und nach kurzer Zeit verschwinden. Ein Ausgleich geschieht und mit diesem, balanciert sich die Energie in den Beinen aus, Erdung ist die Folge davon. Die Energie in den Beinen beginnt dabei sich zu öffnen, sich auszutauschen und in Verbindung mit der Erde, mit dem Kollektiv und mit der Vergangenheit des Menschen zu gehen. Eine Aufrichtung findet statt, bei der Energie aus den Beinen die Wirbelsäule hinaufzieht und so den gesamten Körper und das gesamte System des Menschen neu ausrichtet.


Nehmen wir das Beispiel der Wippschaukel, das wir am Palmsonntag bereits betrachtet haben, so sehen wir, dass wenn wir in der Mitte dieser Schaukel stehen, genau oberhalb ihrer Verankerung stehen. Was bedeutet diese Verankerung? Es sind die natürlichen Rhythmen des Lebens, von denen ich in meinem Buch, Verbunden im Rhythmus des Lebens, ausführlich schreibe. Stehen wir in Verbindung mit diesen, so werden Herausforderungen und Krisen zu Chancen und zu Gelegenheiten für Wachstum.


Jesus hat geahnt, was sich nach dem letzten Abendmahl ereignen würde. Und so erdet er seine Jünger mit der Fußwaschung, damit sie standhaft bleiben und gestärkt in die Krise und in die aufkommenden Herausforderungen gehen können.

So lädt der Gründonnerstag uns ein, anzukommen in unserem Körper, denn das ist Erdung. Leckers Essen hilft dabei, die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ebenso. Die Natur und das hören von weisen Worten hilft dabei genauso, wie die kurze ungeteilte Aufmerksamkeit eines lieben, aufrichtigen und wohlwollenden Menschen.


Erdung ist präsent sein im Körper, sowie Heimat in mir und in meinem Leben zu finden. Erdung heißt, in der Mitte, in der Balance und in der Ausgeglichenheit zu sein. Verfügen wir über genug Erdung kommen wir weder in die Versuchung Handlungen zu tätigen, die später in uns Scham und Schuld auslösen, noch kommen wir in die Versuchung über jemanden oder etwas ein vorschnelles Urteil zu fällen.


Betrachten wir die Vorfälle, an die wir uns in der Karwoche erinnern, so scheint es, dass die Menschen damals über genauso wenig Erdung verfügt haben, wie wir dies heute leider immer noch tun.


Mein Appel für heute, erdet euch und bestellt und lest mein Buch, von dem eine Leserin sagt, es erinnere sie an das Ursprüngliche.


auch erhältlich in der Buchhandlung Haas in Weiz



Gründonnerstag und die Erdung

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