Eine Welt, die wir als lebendigen Organismus wahrnehmen, der einfach ist, aus sich heraus lebt und aus sich heraus handelt und in der wir ein Teil dieses großen Ganzen sind, ist es nur logisch, dass wir darin geborgen sind. Behaupten wir, wir sind ebenso ein lebendiger Organismus, der aus sich heraus lebt, handelt und einfach ist, so wäre auch dies logisch, dass wir uns in uns geborgen fühlen.
Zwei Organismen, die dem Prinzip des Lebens folgen, tanzen im Leben. Damit ehren und vermehren sie das Leben selbst. Daraus entstehen die Gefühle der Geborgenheit, der Verbundenheit und der Heimat. Das Leben selbst, das in beiden pulsiert und die Liebe die in beiden beheimatet ist treffen sich und erkennen sich im jeweils anderen und vereinen sich. Aus dieser Vereinigung entsteht immer mehr von dem was ist. Leben, Liebe, Achtung, Respekt, Kreativität, Weisheit, Schönheit, Lebendigkeit usw.
Im Werden eines kleinen Menschen, aber auch im Werden eines Tieres wird genau dieser Tanz des Lebens sichtbar. In der Geborgenheit des Mutterschoßes wächst das kleine Menschlein heran. In einem vollkommen lebendigen, rezeptiven Organismus, der dem kleinen Leben alles gibt was es braucht um groß und kräftig, gesund und überlebensfähig zu werden. Es wird ihm ein Raum zur Verfügung gestellt in dem es sich ausprobieren kann, der ihm aber auch Halt und Sicherheit bietet und der mit ihm mitwächst. Die erste Erfahrung die wir als kleine Menschlein machen ist die eines lebendigen von Leben pulsierenden Organismus, der uns willkommen heißt, auf unsere Bedürfnisse eingeht und uns eine Heimat schenkt. Dies ist der Auftrag den alle weiblichen Organismen vom Leben selbst bekommen haben, sie haben alles dazu bekommen um diesen Auftrag zu erfüllen. Der Auftrag richtet sich nicht nur an die Frauen, sondern an alle weiblichen Tiere und an die weiblichen Teile einer Pflanze. Und er ergeht an Mutter Erde, die uns als Individuen und als gesamte Menschheit, das Tierreich und das Pflanzenreich willkommen heißt, auf unsere aller Bedürfnisse eingeht und uns allen eine Heimat schenkt.
Wir sind alle Geschöpfe des Lebens selbst. Entstanden durch den Tanz des Lebens, in dem sich das Leben selbst erhebt um Neues Leben hervorzubringen. Dieses Neue Leben, beheimatet alle Komponenten der Teile, die sichtbaren wie die unsichtbaren, die sich zu diesem Tanz zusammengefunden haben. Die sichtbare Materie ist das Zusammenspiel und der kreative Ausdruck all dieser Teile, Sie zeigen sich in einem neuen Kleid und wirken durch dieses in der Welt. Eine Liebesgeschichte, die überall dort erzählt wird, wo der menschliche Verstand ruht, menschliches Handeln eingestellt ist und wo sich die natürlichen Prinzipien des Lebens frei entfalten können.
Die Liebesgeschichte des Lebens hört nicht auf sobald der Mensch auf der Bildfläche erscheint. Sie wird vielschichtiger, reichhaltiger, facettenreicher und spannender, emotionaler und dadurch berührbarer und tiefer. Manchmal müssen wir tief hinabsteigen in die Tiefen unserer Welt um an die Quelle der Liebesgeschichte zu gelangen. Manchmal bahnt sich die Quelle einen Weg an die Oberfläche und spült dabei all die Traurigkeit der Welt in die Welt. Ein anderes Mal bringt sie Weisheit mit sich, ein weiteres Mal Klarheit und Klugheit, Kraft und Macht, und manchmal trägt sie die Trennung, die Wut und den Zorn mit sich, die Verletzungen, das Leid und den Tod. Alles ist beheimatet und Teil der Liebesgeschichte, die das Leben in jedem von uns Menschen schreibt und durch uns der Welt erzählt.
Ausschnitt aus meinem im Geburtsprozess befindlichen Buch
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