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Renate Konrad

Der Kreuzestod und die Hinrichtung der menschlichen Natur

Menschen weltweit gedenken heute an Jesus sterben am Kreuz. Es bleibt zu hoffen, dass sich in den Herzen der Menschen das Ein oder Andere bewegt, Seelen berührt werden und sich Menschen wieder erinnern was der Wert des Lebens und der menschlichen Natur ist.


Jesus zeigte mit seinem Leben, was es heißt ganz Mensch zu sein, er brachte seine Gaben und Talente unter die Menschen, folgte seiner Berufung und unterrichtete Menschen, wie sie das ewige Leben erlangen können. Er erinnerte sie an ihre Gotteskindschaft und an ihre eigenen Talente und Gaben, die sie, so wie er, zum Wohle aller gebrauchen und einsetzen sollen. Er trennte den Willen Gottes von jenem der Menschen. Zeigte auf, dass die Macht Gottes immer das Leben selbst schützt und aufrichtet, wohingegen Menschen ihre Macht oft missbräuchlich und lebensverneinend gebrauchen, sich selbst erhöhen und andere unterdrücken. Jesus erinnerte uns Menschen durch sein Wirken an unsere, von Geburt an, innewohnende göttliche Macht und Kraft, die sich in der Welt verströmen möchte. Dafür büßte er mit seinem Leben.


Damals wie heute wirken lebensverneinende Mechanismen in uns und unseren Gesellschaften. Von klein auf werden wir erzogen uns unter familiäre, gesellschaftliche und kollektive Anforderungen und Regeln zu stellen, zu lasten unserer individuellen und persönlichen Talente und Begabungen. Um dies bewerkstelligen zu können, spalten wir unseren Wesenskern ab, verneinen unsere menschliche Natur und begraben unsere ureigenen Meinungen und Ansichten. Anstelle dieser integrieren wir Werte, Ansichten und Glaubensätze unseres Umfeldes, mit den Zielen dazuzugehören, wertgeschätzt und überleben zu können. Aufkommende Sehnsüchte und kaum erfüllbare Wünsche erinnern uns immer wieder im Laufe des Lebens an diese abgespaltenen Anteile in uns, die gesehen und in dieser Welt wirken wollen. Tiefe aufkommende Traurigkeit ist deren Markenzeichen.


Gleichzeitig werden diese Anteile, von einer inneren Intelligenz, beschützt und wenn sie im Gegenüber erkannt werden, bekämpft. Wir reagieren auf die Meinung, die Weltsicht, die Haltung und das Handeln des anderen mit Unverständnis, Wut und Ärger, erinnern sie uns doch an unsere menschliche Natur und unseren Auftrag, denen wir jedoch nicht nachkommen.

Das Ausbrechen aus diesem „Schlamassel“ ist schwer und langwierig. Wir müssen in uns den Wunsch nach Heilung verspüren, unsere Haltung in eine lebensbejahende und dem Leben dienende und vertrauende verändern. Aber vor allem müssen wir mutig einen Schritt nach dem anderen voranschreiten, unserem eigenen Herzen mehr vertrauend als jeder anderen Meinung. Dafür müssen wir unseren Körper wieder in Besitz nehmen, seine Sprache verstehen lernen und wissen, dass er immer auf der Seite des Lebens, das die Liebe selbst ist, steht.


So erhebt sich unsere menschliche Natur aus den Tiefen des Schattenreiches, um uns miteinander zu verbinden. Mitgefühl und Verständnis ist ihr Markenzeichen. Sie befreit uns von der Schuld und Sünde, die Christen heute in aller Welt auf sich laden. Sie lässt uns den Zeigefinger, der zu gerne auf die Anderen zeigt, wieder einstecken und lässt uns von unseren Fehltritten lernen und gestärkt hervorgehen. Wir werden zu Verstehenden und Wissenden, denn Weisheit entspringt aus ihr.


Unsere menschliche Natur ist durchdrungen von Leben, das immer das Leben selbst will. Sie ist durchdrungen von der universellen Liebe, die sich verströmen möchte und nur die Liebe möchte. Sie ist es, die alles miteinander verbindet und durch die wir mit allem verbunden sind. Lebt sie in uns und kann sie sich durch uns, so wie in Jesus, frei ausdrücken, so können wir mit Jesus am Kreuz sagen: “ Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun" und dies im tiefsten unseres Inneren verstehen.

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