Die Taubheit lässt nicht fühlen, sich nicht in die Karten blicken und verschleiert hinter weißen Wänden die nackte Wahrheit. Zerrissen ist die Verbundenheit, offen liegen die Beziehungsfäden da, entkoppelt ist die Bindung, weiß sind ihre Wände, hinter denen die Wunde liegt. Offen, verletzlich und dennoch nicht sichtbar, nicht fühlbar und schon gar nicht berührbar. Ihr Rand zerfranst, zerzaust und zerrupft.
Sie liegt da, in der Mitte, ruhig und wortlos. Ihre Arme reichen in alle Bereiche des Seins, ihre Wurzeln ziehen tief in jene Zeit jenseits von Raum und Zeit. Sie wirft keinen Schatten, auch atmet sie nicht. Sie ist die Starrheit und der Schatten selbst. Reflektiert alles, lässt alles auf sich projizieren, bietet Platz um sich auszuruhen sowie Raum um sich auszubreiten und schenkt Geborgenheit. Weich ist sie nicht, lebendig auch nicht. Leben ist keines vorhanden. Nur der Schein davon, der sich in ihr spiegelt und sich selbst dabei blendet. Und doch, darunter bewegt sich etwas.
Die Sehnsucht zieht an ihr, drängt sie, und fällt doch wieder auf ihren harten Grund.
Doch, unter ihr bewegt sich etwas.
Ein Hauch von Leben. Ein Zucken der Lebendigkeit. Der Wunsch nach Freiheit, nach Heilung und nach Verbundenheit. Der Wunsch die Härte zu wandeln, die weiße Farbe in eine Farbe des Lebens und der Lebendigkeit auszutauschen. Der Wunsch nach fruchtbarem Boden, nach Humus und nach Früchten, die darauf wachsen und gedeihen. Der Wunsch nach Einheit und Verbundenheit, in dem das Leben fließt, in dem Austausch möglich ist, in dem Ausdruck auf jede erdenkliche Art und Weise möglich wird. Der Wunsch Liebe zu geben und Liebe zu erhalten. Bindung aufbauen, in dem gegenseitigen Einverständnis für einander da zu sein, gegenseitig eine Stütze und Inspiration zu sein. In der Sicherheit, Geborgenheit und die Einzigartigkeit jedes einzelnen bleibt. In der man sich gehalten, respektiert und in Ordnung fühlt. In der man einzigartig, wunderbar und ein Geschenk des Himmels ist.
Sich selbst als Geschenk des Himmels annehmen, sich schätzen und achten für das was man ist. All die Risse, weißen Wände umarmen. Bindung zu sich selbst, zu dem Körperwesen, das man ist, zu der Seele, die man ist und zu dem Geistwesen, das man ebenso ist. Bindung zu den Wünschen und Sehnsüchten, den Rissen und den weißen Wänden, zu den Schluchten und der Trennung, der Spaltung und dem Kampf. Bindung zu dem Leben, das man ist und dem Licht, das in einem strahlt und das man ebenso ist.
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