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Renate Konrad

Sommersonnwende, die Fülle




Viel zu oft jagen wir Idealvorstellungen, Träume und Ideen hinterher, die jedoch unsere tiefste Sehnsucht nicht zu befriedigen scheinen. Wir suchen vielfach im Außen statt im Inneren, im Lauten statt im Leisen, im Offensichtlichen statt im Verborgenen und Subtilen. Im Leisen, im Inneren und im Subtilen und Verborgenen liegen jedoch die Antworten und das Wissen darüber, wie unsere Sehnsüchte erfüllt werden können.

Sehnsüchte, die sich in der Tiefe, in der Stille und im Subtilen zeigen, tauchen als ein Gefühl, als eine Ahnung auf und steigen aus der Tiefe hoch in unser Bewusstsein. Oft wollen wir jedoch diese wahren Sehnsüchte nicht wahrhaben, nicht wahrnehmen und nicht zu uns nehmen. Viel zu oft stellen sie unser Weltbild auf den Kopf, lassen unsere Handlungen, Beziehungen und unser Leben hinterfragen und verlangen von uns Veränderungen in unserem Leben und Denken durchzuführen.

Wollen wir das, Gewohntes hinterfragen, Vertrautes aufgeben, Routinen verändern, neue Gedanken zulassen, Gefühle fühlen, die neu sind, Ideen stehen lassen und nicht gleich abblocken, neue Schritte wagen in Bereichen, abseits von gutbefestigten Straßen? Nein, vielfach wollen wir das nicht! Und so ignorieren wir unsere Sehnsüchte, die sich in gewandelter Form jedoch dennoch zeigen.


Jetzt, zur Zeit der Sommersonnwende, befinden Mutter Erde und Vater Himmel sich in ihrer größten Ausdehnung. Sie haben ausgeatmet und somit reicht die Ausdehnung von Mutter Erde bis zum Himmel und darüber hinaus und die Ausdehnung von Vater Himmel bis zur Erde und darüber hinaus. Ihre Entergien sind miteinander vollkommen vereint, verwoben und zu einer geworden. Dadurch ist ein Raum entstanden, in dem sowohl die Qualität von Mutter Erde als auch von Vater Himmel präsent sind. Es ist ein Raum des vollkommenen Haltens, der Hingabe an das Leben entstanden, in dem die Schöpferkraft wirken kann. In diesem Raum befindet sich die gesamte Schöpfung und mit ihr wir Menschen. In diesem Raum kann sich alles zeigen, was im Verborgen liegt und beide Qualitäten benötigt um erlöst zu werden. Die männliche und die weibliche Energie. Die Hingabe sowie die Aktion.


Wer fühlt sich müde und ausgelaugt und wer hat mehr zu tun als ihm lieb ist? Beide Energien in ihrer Extreme. In der Müdigkeit und der Ausgelaugtheit liegt die unerlöste Hingabe. In der vermehrten Aktion liegt die unerlöste Schöpferkraft. Die eine führt uns in die Untererregung und die andere in die Übererregung. In beiden Zuständen finden wir kaum Ruhe für einen klaren Gedanken.

Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir aufhören würden gegen etwas zu sein, sondern für etwas zu sein und so mehr Energie für konstruktive, kreative und lösungsorientierte Handlungen und Projekte zur Verfügung hätten? Wenn wir uns mehr an unserer menschlichen Natur und unserer inneren leisen Stimme orientieren würden, als an Meinungen von anderen Menschen. Wenn wir uns die Natur zum Vorbild machen würden und nur für einen winzigen Augenblick das Gefühl der Hingabe an das Leben in uns zulassen und spüren würden?


In der Natur finden wir erste Früchte, Gemüse und Blumen, die in ihrer schönsten Blütenpracht stehen. Es ist die Zeit der Fülle gekommen. Alles zeigt sich. Auch in uns. All unsere Themen zeigen sich ebenso. Unsere Früchte sind ebenso reif und hängen sichtbar an uns. Erkennen wir sie? Wollen wir, dass sie sichtbar sind? Nicht immer sind unsere Früchte schön und süß. Manche faulen und stinken, andere sind sauer und bitter. In der Zeit der Fülle zeigt sich alles Schöne, aber auch alles nicht so Schöne. Es liegt an uns, auszusortieren, was weiterwachsen darf und soll und was besser ist, wenn es geht. In der Zeit der Fülle ist es leicht sich von Gewohnheiten, Gedanken, destruktiven Beziehungen zu befreien und hinter einem zu lassen. Denn in der Zeit der Fülle spüren wir die Präsents von Mutter Erde und Vater Himmel in uns und um uns herum. Wir werden von beiden gehalten, wir können uns in beiden bergen und wir werden von beiden versorgt. In dieser Umarmung fallen von ganz alleine all jene Früchte ab, die weder uns noch dem Leben dienen. Und dies ist in Ordnung.

Wagen wir den Raum der Stille und des Subtilen zu betreten um dort Ruhe und Frieden zu finden und in die Geborgenheit von Mutter Erde und Vater Himmel einzutreten.

Verbunden im Rhythmus des Lebens

Ich wünsche euch eine schone Sommersonnwende

Renate Konrad

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